Deutschlandweiter Vorreiter: Gewobag stärkt nachhaltiges Bauen durch Software

31. März 2023

Wie viel Tonnen Stahl und welches Holz ist im Gebäude verbaut? Aus welchen Materialien bestehen die Fenster und wie gut können sie recycelt werden? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Plattform madaster, in der nun zum ersten Mal ein Neubauprojekt einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft gelistet wird: Das Wohnquartier an der Landsberger Allee in Berlin-Lichtenberg.

Die Gewobag hat die verwendeten Bauteile und Rohstoffe in der madaster-Software dokumentiert, sodass sie bei einem späteren Rückbau leichter wiederverwendet werden können. Zudem erstellt die Plattform einen Materialpass, der auch angibt, wie viel die verbauten Rohstoffe wert sind. Damit beteiligt sich die Gewobag an einem zukunftsträchtigen Modell, das die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche erheblich erleichtern wird

Im neuen Quartier Landsberger Allee entstehen bis Anfang 2026 über 1.400 Wohnungen in modularer Bauweise – ein bisher einmaliges Pilotprojekt in dieser Dimension in Deutschland. Die Module werden im benachbarten Brandenburg produziert und direkt auf die Baustelle geliefert. Da sie standardisiert sind, können sie beliebig wiederverwendet werden.

Markus Terboven, Mitglied im Vorstand der Gewobag: „Der Faktor Nachhaltigkeit spielt beim Neubauprojekt Landsberger Allee eine große Rolle und das von Beginn an: Schon in der Produktion der Module werden 90 Prozent Recyclingstahl verwendet sowie 83 Prozent des Verschnitts und der Produktionsabfälle recycelt, die bei der Herstellung anfallen. Mit madaster haben wir jetzt einen starken Partner an unserer Seite, der uns wichtige Erkenntnisse zur Wiederverwendbarkeit von Materialien und zum materiellen Wert einer Immobilie gibt.“

Ziel von madaster ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Bau- und Immobilienbranche zu fördern. Die dokumentierten Rohstoffe können unter anderem beim Rückbau der Immobilie über Rohstoffbörsen zum Verkauf angeboten und für den Bau von neuen Immobilien genutzt werden.

Die Plattform wurde 2017 in den Niederlanden gegründet und ist inzwischen in mehreren Ländern aktiv; in Deutschland seit 2021.

Schnell, recyclebar und CO2-arm: Die Gewobag errichtet ihr erstes Quartier in Modulbauweise in Berlin-Lichtenberg | Foto: City-Press

Die Gewobag gehört mit über 74.000 Wohnungen und mehr als 130.000 MieterInnen zu den größten Immobilienunternehmen der Hauptstadt und bundesweit. Bis 2030 will das landeseigene Wohnungsbauunternehmen seinen Bestand durch Neubau um rund 10.000 Wohnungen erweitern. Hier geht’s zum Onlinemagazin: www.sowohntberlin.de / Mehr Informationen über die Gewobag unter: www.gewobag.de